Dinge die mich nerven Episode 9 – Avast! Antivirus

Da kauft man sich einen Virenscanner für den PC. Ja „kaufen“, nicht eine kostenlose Version installieren, raubmordkopieren oder geschenkt bekommen. Ich habe mir „Avast! Internet Security“ gekauft und dann wird man immer noch von Nag-Screens in den Wahnsinn getrieben. Was ein Nag-Screen ist? Das sind diese kleinen Fensterchen, die einem penetrant anraten doch ein Programm xyz zu kaufen, ein Upgrade anzustreben oder einen Newsletter zu abonieren, weil sonst womöglich der PC langsamer liefe, man das Angebot seines Lebens verpasse oder der Kühlschrank in der Fußgängerzone amok läuft und mit Lebkuchen um sich wirft.

Wenn ich ein kostenfreies Produkt verwende, kann ich dieses Vorgehen voll uns ganz verstehen. Schließlich will der Hersteller ja irgendetwas verdienen und muss seine Programmierer füttern. Im Falle von Avast ist das jedoch eine absolute Frechheit. Wie gesagt, das Programm ist gekauft und trotzdem erhalte ich täglich mindestens eine Nachricht, dass ich doch statt „Plus“ auch für schmalen Taler gleich „Premier“ erwerben könnte, ich mit dem Erwerb von „bla“ ganze zwei Einstellungen auf meinem PC beschleunigen, oder mir die Software ganz vollautomatisch meinen Browser aktualisieren könnte. Danke, aber nein danke. Bin schon groß, kann ich selber!

ICH kann solche Meldungen vielleicht noch als das identifizieren was sie sind, nämlich kackdreiste, unerwünschte Werbung, aber meine Mutter kann das nicht. Ich will nicht jedesmal angerufen werden, nur weil ein Bildschirm reißerisch blinkt: „Sie sind in Gefahr!!!1Elf wenn sie nicht sofort Avast Ultra installieren“

Und was fällt euch eigentlich ein mir ungefragt in meine E-Mails eine Signatur einzufügen? Zumal ich das erst nach etlichen Mails bemerke, da nicht ich, sondern nur mein Empfänger sie sehen kann. Das wirkt äußerst unprofessionell und wieder einmal wurde ich nicht gefragt, sondern ihr habt es einfach gemacht!

Automatisch eingefügte Avast 2016 E-Mail Signatur

Automatisch eingefügte Avast 2016 E-Mail Signatur

Avast Nerv-Features in den Einstellungen deaktivieren

Euer Glück, dass man diese Nag-Screens und E-Mail Signatur in euren Einstellungen ausschalten kann, sonst hätte ich das Programm sofort deinstalliert.

In den Einstellungen findet man unter dem Reiter „Allgemein“ die Punkte „Enable Avast email signature“ und „Popup-Angebot für andere Avast Produkte anzeigen“. Deren Häkchen muss man entfernen. Ach ja, wenn ihr schon dabei seid, könntet ihr auch gleich noch im Reiter Allgemein -> Klänge die Sprachausgabe deaktivieren, damit Avast! nicht alle Nase lang sabbelt, dass es mal wieder die Virendatenbank aktualisiert habe. Mein Gott, das ist dein Job, tu es einfach! Leider ist damit noch immer nicht vollständig Ruhe, denn Avast hat in seinen verschachtelten Einstellungen noch einmal ähnliche Punkte versteckt und leider lässt sich nicht herausfinden, welche nun tatsächlich den gewünschten Effekt bringen.

Deaktivieren der nervigen Features

Deaktivieren der nervigen Features

Da man sich bereits in den Einstellungen befindet, klickt man links auf den Reiter „Aktiver Schutz“ und sieht dort eine Liste an Avast!-Modulen die den PC kontinuierlich überwachen. Hier wählt man die Mailschutz-Einstellungen und im sich öffnenden Fenster auf den Reiter „Verhalten“. Der Punkt „Hinweis in saubere (ausgehende) Nachricht einfügen.“ wird seines Häkchens beraubt und endlich, ENDLICH ist Ruhe.

Liebes Avast Team, wisst ihr was „Opt-In“ bedeutet? Nein? Würde ich mal googlen und das erworbene Wissen in einen Patch einfließen lassen!

Kolja Engelmann

Technikfan, Freizeitprogrammierer, selbsternannter Toolking und vermutlich größter Drachenfan Deutschlands blogged hier die Lösungen zu IT-Problemen die ihm über den Weg laufen, kleine Softwaretools, nostalgische Anfälle und missbraucht das Ganze gern auch mal als privates Tagebuch und Fotoalbum.

3 Antworten

  1. Leser sagt:

    Tipp: Emsisoft Anti Maleware
    Try it

  2. Ifm sagt:

    Bei mir kommt seit Ewigkeiten nur der Basis-Schutz drauf. Ich zelebriere schon seit 20 Jahren den Minimalismus bzgl. meiner „Software-Strategie“. Jede Software bringt auch Sicherheitslücken und Instabilitätspotenzial mit sich, welches sich mit dem Funktionsumfang potenziert.

    … was mich zu meinem zweiten Grundsatz bringt: „Schuster, bleib bei deinem Leisten“. Eine AV-Software sollte bei mir also keine ach so tollen artfremden Zusatzfuntionen mitbringen und auch nicht darauf vorbereitet sein, diese per „PlugIn“ einzubinden.

    http://www.borncity.com/blog/2015/09/05/windows-10-welche-antivirus-lsung-soll-ich-einsetzen/

    und ein Link, in dem u. a. darauf eingegangen wird, woran es diesen AV-Tests mangelt. Ist zwar Android, aber bei den Windows-Appikationen sieht es nicht anders aus.

    http://www.kuketz-blog.de/android-cm-security-update-schwachstelle/

    BTW: Warum kaufts Du dir sowas? Für die Kaufversionen fast aller Antiviren-Scanner gibt es zwischendurch Gutscheine, mit denen sich Jahres-Lizenzen kostenlos erwerben lassen und die sich meistens auch zum verlängern nutzen lassen … womit sich auch die „Notwendigkeit“ von Werbe-Einblendungen in „Kaufversionen“ erklären lassen.

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