Threema – endlich eine ordentlich verschlüsselnde Alternative zu WhatsApp

Die breite Nutzerbasis von WhatsApp mal außen vor gelassen, macht WhatsApp datenschutzseitig so ziemlich alles falsch was man falsch machen kann. Die eigene Telefonnummer wird als Username und als Basis für die Verschlüsselung verwendet, das eigene Adressbuch wird ins Internet hochgeladen, die Verschlüsselung der Daten wurde bereits mehrfach geknackt… kurzum: Eigentlich dürfte man es nicht nutzen, wenn da nicht die Millionen anderer User und die Breite Plattformunterstützung wären.

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Nun wird eine neue Sau durchs digitale Dorf getrieben und heißt Threema. Funktional bietet es Standardkost: Textchat, Audio, Video, Bild und Positionsübertragung,… so weit so gewöhnlich, aber im Ausbau befindlich. Das Interessante ist jedoch die Datensicherheit, die der Kommunikation zu Grunde liegt. Endlich werden zum Kontakt-Abgleich nur noch Hash-Werte übertragen, die Datenübertragung erfolgt Ende-zu-Ende verschlüsselt, so dass praktisch (nicht theoretisch 😉 ) niemand außer den beiden Kommunikationspartnern die verschlüsselte Nachricht entschlüsseln kann. Der Austausch der öffentlichen Schlüssel erfolgt durch das  abfotografieren eines QR Codes vom Telefon des Kommunikationspartners, vorher wird die Kommunikation nicht mit der höchstmöglichen Sicherheit von 3 grünen Lämpchen bewertet. Schön ist außerdem, dass das Programm nicht irgendwo auf der Welt, sondern in Europa, genauer gesagt auf Schweizer-Servern, gehostet und auch dort entwickelt wird. Wer noch weitere Fragen bzgl. der Funktionsweise von Threema hat, sollte sich mal die FAQ ansehen.

Ich mache jetzt hier mal offiziell Werbung: Bitte benutzt und unterstützt Threema, eine Android Variante ist auch bereits in der Entwicklung!

Kolja Engelmann

Technikfan, Freizeitprogrammierer, selbsternannter Toolking und vermutlich größter Drachenfan Deutschlands blogged hier die Lösungen zu IT-Problemen die ihm über den Weg laufen, kleine Softwaretools, nostalgische Anfälle und missbraucht das Ganze gern auch mal als privates Tagebuch und Fotoalbum.

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8 Antworten

  1. Michi sagt:

    Da wird wohl der „enorme“ Preis die leute abschrecken, leider! 🙁

  2. Enorm?!? WhatsApp kostet 89c und dann ne jährliche Gebühr…ist auch nicht teuer, aber hey, dafür bezahle ich ja mit meinem Addressbuch.

  3. Michi sagt:

    Mich persönlich schreckts ja auch nicht ab, aber du kennst ja die leute…

    „waaas ??!!!?? das kostet 1,79?? nene, dann bleib ich bei whatsapp, nimmt ja eh keiner her!“

  4. Tplk sagt:

    Mich eürde mal interessieren was genau, hashwerte, bedeutet. Sind das immer die gleichen Daten so das auch darüber irgendwie nachvollzogen werden kann wer mit wem kommuniziert hat?

  5. GoForIt sagt:

    Was sagst du zu Wickr? Soll auf militärbasis verschlüsselt sein.

    • Liest man die Featurelisten der meisten Messenger, so ähneln sich diese wie ein Ei dem anderen. Abgesehen von ein paar optischen Änderungen gibt es für mich kaum einen Unterschied zwischen Threema, Wickr, Telegram, Signal oder SIMSme.
      „Military based encryption“ ist so ein Marketing Schimpfwort und bezeichnet meistens einfach nur die Verwendung von AES mit 128 oder 256 bit Schlüssellänge auf dem Transportkanal. Und DAS sollte 2014 eigentlich längst Standard und nicht mehr groß erwähnenswert sein.

      Wo sich die Messenger jedoch unterscheiden (Datensicherheit jetzt mal außen vor gelassen) ist die Nutzerbasis. Was nutzt mir der sicherste Messenger, wenn ihn niemand außer mir nutzt. Da bin ich froh, dass Threema bereits vor der ganzen Snowden Welle verfügbar war und von dem großen „Abwanderungsstrom“ profitieren konnte. Alle Messenger, die jetzt erst auf den Markt kommen, sind nicht per se schlecht, sie haben es nur unglaublich schwer eine entsprechende Nutzerbasis aufzubauen, die über ihr Wohl und Wehe entscheidet.

  6. Inzwi. Threema noch teuerer. Ich liebe und vergötter es immernoch und der Beitrag war wie Balsam fuer meine Seele!

    • Etliche Freunde und Kollegen in meinem Kreis nutzen Threema, was ich persönlich noch immer sehr begrüße. Schade ist nur, dass die Entwicklung von neuen Features anderer Messenger deutlich schneller Fahrt aufgenommen hat. Besonders Telegram kommt ja beinahe monatlich mit neuen Features um die Ecke. Ob die nun sinnvoll sind mag mal dahingestellt sein, aber die Außenwirkung ist eindeutig: Bei anderen passiert mehr.

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