ClikElite und Pacsafe – Zwei Kamerarucksäcke getestet

Ich hatte vor einigen Tagen nach dem perfekten Photo-Business-Rucksack gesucht und dabei mehrere Rucksäcke gefunden, die meine dortigen Anforderungen nicht erfüllten. Diese möchte ich deswegen hier vorstellen.

Camsafe Venture V25

Die Taschen- und Rucksackserie von PacSafe hat bei mir einen ganz besonderen Nerv getroffen, denn die Firma schreibt sich die Sicherheit des Rucksackinhalts groß auf die Fahne. Deswegen lag bei mir für einige Zeit der Camsafe Venture V25 auf dem Schreibtisch, der mich auf Grund folgender Features begeisterte.

  • In das Obermaterial ist ein grobmaschiges Drahtgeflecht verwoben, welches ein Durchritzen der Außenwand behindert und einem Dieb keinen Zugang zum wertvollen Inhalt gewährt.
  • Alle Schulter- und  Tragegurte enthalten ebenfalls ein solches Kabel, welches, ähnlich wie bei SunSniper Gurten, ein Durchtrennen mit normalen Mitteln verhindert.
  • Eine schöne Idee sichert auch die Reißverschlüsse, denn die Schiebergriffe haben jeweils eine Öse, in die sie im geschlossenen Zustand eingehakt werden können. Somit ist ein rasches Öffnen der Reißverschlüsse mit etwas Übung zwar noch immer möglich, unter Zeitdruck ist dies für einen Dieb jedoch mit deutlich mehr Aufwand verbunden.
  • Einige der Innentaschen sind durch eine Metallbeschichtung gegen ein Auslesen durch RFID Lesegeräte geschützt.

Leider ist der Rucksack für einen Preis von ca. 190€ zu klein ausgefallen. In das Kameraabteil passt meine Vollformatkamera mit angesetztem 24-70mm Objektiv und auch mein 70-200mm Objektiv gerade so hinein, jedes zusätzliche Equipment muss man jedoch arg quetschen oder in das darüber liegende Daypack auslagern. Dieses ist jedoch zu klein und auf Grund der komplett  entfernbaren Kameratasche auch nicht in sich geschlossen. Einen Beckengurt sucht man vergebens, aber da man den Rucksack eh nicht mit so viel Material beladen kann, ist dieser wohl auch nicht nötig. Mein großer Laptop passt nicht in das vorgesehene Fach hinein, ein iPad  oder Ultrabook könnte schon eher passen und wären dort auch gut geschützt. Das Rückenpolster ist nämlich recht stabil, aber kein Vergleich zum irrsinnig bequemen Polster eines Vanguard Skyborne 51 SLR.

Kurzum: Die Rucksäcke der PacSafe Reihe bieten genau die Sicherheitsfeatures, die mir bei anderen Rucksäcken fehlen. Leider hört der Erfindungsreichtum im Inneren auf. Dort fehlt Platz und ein paar mehr Taschen oder Fächer wären toll gewesen.

Clik Elite Contrejour 35

Die Firme ClikElite ist ein echter Geheimtipp für Photorucksäcke. Die Modelle sehen verdammt gut aus, sind eher im Bereich von Trekking Rucksäcken (wie sie z.B. Deuter baut) anzusetzen und gleichen weder den typischen Tamrac/Lowepro/Manfrotto Designs und auch nicht den Businessrucksäcken wie dem bereits genannten Vanguard Skyborne.

Der Clik Elite Contrejour 35 ist ein 35 Liter Tagestour-Rucksack. Über das Rückenpolster zugänglich findet sich ein gut gepolstertes Fach für jede Menge Kameraequipment. Meine Kamera und drei Objektive (11-18mm, 24-70mm und 70-200mm) ein Blitz, Kabel, SunSniper, Filter, Ersatzakku, Lenscaps und und und passten alle wunderbar in das Fach hinein. Das Daypack darüber hat nun noch immer ausreichend Platz, um Jacke, Wasserflasche, Karten usw. aufzunehmen. Jetzt wog der Rucksack natürlich gute 15k, saß aber dennoch bombenfest auf dem Rücken. Durch den perfekt auf der Hüfte sitzenden Schwerpunkt ist das Tragesystem meiner Meinung nach überragend! Vermutlich kann ich den Rucksack stundenlang mit dieser Beladung tragen, denn die Trägerriemen sind leicht und ausreichend stark gepolstert, ziehen aber auf Grund des fantastischen Beckengurts kein bisschen an den Schultern. Apropos Gurte: diese sind nicht aus dem üblichen fest verwobenem Nylon anderer Rucksäcke, sondern gleichen eher dem Material, das in Sicherheitsgurten verwendet wird. Sehr leicht, etwas breiter als gewohnt, aber reißen werden die garantiert nicht, selbst wenn man den voll beladenen Rucksack über die Seite schwingt, um über die seitliche Zugriffsöffnung die Kamera herauszuholen. Dieses ist groß genug für eine Pro-Body Kamera mit Batteriegriff – das ist keine Selbstverständlichkeit. Selbstverständlich in dieser Preisklasse sind hingegen ein eingebauter Regenüberzug, Kompressionsriemen und verschiedenste Möglichkeiten außen am Rucksack Stative, Stöcke oder ein Snowboard anzuschnallen.

Der Contrejour 35 hat meinen Deuter Rucksack als Wanderrucksack abgelöst, denn selbst gegen einen dedizierten Wanderrucksack ist das Tragegefühl eine Offenbahrung. Endlich kann ich meine Kamera richtig unterbringen, habe schnellen Zugriff darauf, ohne den Rucksack absetzen zu müssen und ausreichend Platz im und am Rucksack, um auch den Krempel für ausgedehnte Tagestouren unterzubringen. Einziger Wermutstropfen ist der gehobene Preis von ca. 260€.

Kolja Engelmann

Technikfan, Freizeitprogrammierer, selbsternannter Toolking und vermutlich größter Drachenfan Deutschlands blogged hier die Lösungen zu IT-Problemen die ihm über den Weg laufen, kleine Softwaretools, nostalgische Anfälle und missbraucht das Ganze gern auch mal als privates Tagebuch und Fotoalbum.

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