F-Stop Loka UL Photorucksack

Ich weiß, dass ich vermutlich von einigen dafür verarscht werde, aber ich habe es schon wieder getan. Ich habe mir mal wieder einen neuen Photorucksack gekauft. Da ich bereits den F-Stop Kenti für meine kleineren Touren am Wochenende und in der Stadt besitze und von diesem Kraftpaket sehr angetan bin, sah ich mich diesmal bei F-Stop in der Mountain Series um. Dort finden sich Modelle aus der Kategorie Tourenrucksack mit Volumen von 30L und mehr. Der Kleinste in diesen Reihen ist der F-Stop Loka, genauer gesagt der Loka UL (ultralight).

Das Konzept des F-Stop Loka UL

Der Loka UL erinnert auf den ersten und zweiten Blick eher an einen einfachen Wanderrucksack. Ein großes, leeres 37L Volumen Hauptfach, ein kleines Deckelfach für Kleinkram, eine Fronttasche für die Regenjacke und zwei beidseitig außen angenähte Netztaschen; dazu ein Beckengurt, ein paar Kompressionriemen und natürlich Tragegurte, das war es auch schon gewesen. Der Loka UL ist also recht spartanisch ausgestattet. Hebt man ihn jedoch in diesem Zustand einmal an, versteht man das Konzept. Der Rucksack ist mit nur knapp 1kg  extrem leicht und jeder, der schon mal einen voll beladenen Kamerarucksack länger als 10 Minuten durch die Gegend schleppen durfte, wird spätestens hier aufmerksam.

Die Internal Camera Units (ICU)

ICU für den F-Stop LOKA (UL)

ICU für den F-Stop LOKA (UL)

Wie fast alle F-Stop Rucksäcke bietet auch der Loka die Möglichkeit die Größe des Kamerafaches innerhalb des Gesamtvolumens durch verschieden große ICUs zu definieren. Hat man nur wenig Ausrüstung, dann reicht vielleicht eines der kleinen ICUs, für die Profiausrüstung tendiert man eher Richtung „Large Pro“. Ja, auch hier zahlt man noch einmal einen kräftigen Beitrag zur Erhaltung des Kapitalismus, aber immerhin kann man die ICUs nicht nur in jedem F-Stop Rucksack nutzen, sondern auch in die Modelle anderer Hersteller stecken, auch wenn man dort vermutlich auf den Zugriff über das Rückteil des Rucksacks verzichten müsste.

Ich habe mich für die „Slope“-Variante in Medium und Large entschieden. Diese weisen im unteren Bereich jeweils 15cm Tiefe und im oberen Bereich noch 10cm Tiefe auf und lassen mir somit genug Platz im Rucksack frei, damit mein ~3cm hohes 15,4″ Laptop-Dickschiff von Lenovo trotzdem seinen Platz findet. Leider scheinen gerade die fantastischen Slope-ICUs zur Zeit zu einer echten Rarität zu werden, da sie vermutlich bald nicht mehr hergestellt werden – Schade.

Innerhalb der ICUs findet sich Standardkost. Jeder, der schon einmal eine Phototasche in der Hand hatte, wird sofort wissen was zu tun ist, nämlich Kamera-Tetris spielen! Hierbei reißt man alle weichen, schützenden Klett-Trennwände heraus und ordnet diese so lange neu an, bis die eigene Kameraausrüstung oder jede erdenkliche Kamera-Objektiv-Konstellaton komplett darin verschwindet, ohne zuviel Luft übrig zu lassen. Das kann schon mal eine halbe Stunde dauern, macht aber immer einen Heidenspass.

In der Medium Slope ICU bringe ich z.B. meine Canon 6D, zwei Objektive (Tamron 24-70 f/2.8, Canon 100mm f/2.8) einen Aufsteckblitz, zwei 2.5″ USB Festplatten und mein Laptop Ladegerät unter. In der Large ICU findet dann zusätzlich mein Canon 70-200mm f/2.8, Tamron 15-30mm f/2.8 und noch mehr Kabelage Platz – Klasse!

Die Slope ICU Pro fasst einiges an Photoequipment

Die Slope ICU Pro fasst einiges an Photoequipment

Tragekomfort : Auch voll beladen noch ok

Dem geringen Gewicht fällt natürlich auch ein klein wenig der Tragekomfort zum Opfer. Schulter- und Beckengurt sind lediglich dünn gepolstert und die Rückenauflagefläche ist nur mäßig belüftet. Zumindest auf meinem Rücken lag der Loka UL aber trotzdem bei voller Beladung (vollgepackte Large Slope ICU plus Laptop ergaben ca. 16kg) sehr gut an und drückte nirgendwo. Mit kleiner werdendem Gepäck wird es stetig besser. Mit einer vollen „Medium Slope ICU“ kann ich sicher einen langen Städtetrip ohne Rückenschäden überstehen. Hier spielt der Loka UL natürlich seinen großen Vorteil und Kaufargument voll aus und trägt selbst so wenig wie möglich zum Gesamtgewicht bei. Jedes Kilo das ich auf dem Rücken spare ist Gold wert. Einzig am Beckengurt scheiden sich die Geister. Die Schnalle befindet sich hier nämlich nicht in der Mitte vor dem Bauch, sondern links am Ende des kurzen Beckengurts. Das ist etwas ungewohnt und manchen nervt es, wenn der Gurt in geöffnetem Zustand auf der rechten Seite herunterbaumelt. Mich störte das nicht. Ich bin groß genug, dass mir der Gurt nicht zwischen den Beinen umher baumelt und außerdem kann man ihn (und auch alle anderen Gurte) immer irgendwo wegfädeln.

Trotz Pro ICU verbleiben oben im Daypack noch gut 10 cm Platz für Jacke und Co.

Trotz Pro ICU verbleiben oben im Daypack noch gut 10 cm Platz für Jacke und Co.

Gute Verarbeitung trotz des geringen Gewichts

Im direkten Vergleich zu seinem Schwestermodell, dem Loka, fehlen dem Loka UL einige Zubehöröhsen und Gurte, an die außen weitere Taschen gehangen werden könnten. Das Nylon-Obermaterial ist angeblich etwas dünner und anstatt des robusten und schmutzabweisenden Materials, dass F-Stop für den Boden anderer Modelle verwendet, nutzt der UL das gleiche wie für den Rest des Rucksacks. Trotzdem ist der Loka UL keinesfalls billig verarbeitet. Nirgends hingen Fäden heraus, verheddern sich Reißverschlüsse oder wirken die Schnallen zu klein. Die verwendeten Materialien sind allesamt robust und das Nylon-Material wasserabweisend. Das müssen sie ja auch sein, denn den Rucksack legt man mit der Stirnseite in den Dreck, um über die Rückenklappe an seine Ausrüstung zu gelangen. Wenn es also nicht gerade Hunde und Katzen regnet, könnte man auch mal einige Zeit auf eine zusätzliche Regenhülle verzichten oder ihn in den Matsch legen. Das hält er aus, dafür wurde er gemacht.

Das Deckelfach des f-stop Loka UL fasst etwas Kleinkram

Das Deckelfach des f-stop Loka UL fasst etwas Kleinkram

Fazit

Obwohl der Loka UL eher ein Outdoor- oder Wanderrucksack wie der ClickElite Contrejour ist, wird er mein neuer Rucksack für Geschäftsreisen. Vollgepackt mit meinem gesamten Kameraequipment Laptop, Kabelei und Co. bin ich für jedes Kilo dankbar, dass ich beim Rucksack einsparen kann. Ursprünglich war ich mir etwas unsicher, ob ich den Schnellzugriff auf die Kamera über eine Seitenöffnung und die vielen kleinen Fächer anderer Rucksäcke nicht vermissen würde. Doch nach mittlerweile 3 Wochen Dauereinsatz auf dem Rad, zu Fuß im Wald, auf Knien bei Konferenzen, mehreren Flügen und vielen, vielen Photos kann ich beruhigt sagen: Der Loka UL ist klasse! Ich vermisse absolut nichts und genieße bei jedem Aufsetzen den Luxus eines leichten Rucksacks, den man sonst nur hat, wenn man seine große Lieblingslinse zu Hause lässt und dann schmerzlich vermisst.

Kolja Engelmann

Technikfan, Freizeitprogrammierer, selbsternannter Toolking und vermutlich größter Drachenfan Deutschlands blogged hier die Lösungen zu IT-Problemen die ihm über den Weg laufen, kleine Softwaretools, nostalgische Anfälle und missbraucht das Ganze gern auch mal als privates Tagebuch und Fotoalbum.

Das könnte dich auch interessieren …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert