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Ein Timelapse Projekt mit der GoPro Hero 3 Black Edition und die Akkuproblematik

Anlässlich eines Events in Wien wollte ich mal wieder etwas mit der GoPro Hero 3 Black Edition spielen, die ich zuletzt auf dem MWC 2013 in Barcelona in den Händen hatte. Diesmal wollte ich die Kamera fix an einer Stelle über dem Eingang postieren, um von dort aus in regelmäßigen Abständen Fotos zu schießen und diese anschließend zu einem Timelapse-Video zusammenzufügen.

Da sind natürlich mehrere Faktoren zu beachten.

  1. Wie lange hält der Akku,
  2. Welche Auflösung verwende ich
  3. Wie viele Bilder passen auf die Speicherkarte

Wie lange hält der Gopro Akku bei einem Timelapse Projekt

Hinsichtlich der Akku-Lebensdauer hat sich GoPro mit der Hero 3 nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Schaltet man alle nicht benötigten Features wie die Wifi-Steuerung oder die LEDs aus, dann kommt man mit einem relativ neuen und natürlich voll geladenem original-Akku bei ca. 1100 mAh auf etwa eine Stunde Arbeitszeit. Mal mehr, mal weniger, aber stets viel zu wenig für ein Timelapse-Projekt das eigentlich den ganzen Tag, bevorzugt aber mehrere Tage abdecken sollte. Auch ein GoPro Battery BacPac verdoppelte die Laufzeit lediglich auf etwas über 2 Stunden – lächerlich.

Glücklicherweise kann man das Hero 3 – BacPac Gespann während seiner Benutzung simultan über die Mini-USB-Buchse in Reihe laden. Das bedeutet, dass erst die Kamera voll geladen wird und danach der zusätzliche Akku. Beim anschließenden Gebrauch ist es andersherum, zunächst wird der externe Akku entladen und erst danach der interne Akku der Kamera. Also hat man entweder die Möglichkeit sich ein schön langes aktives USB Verlängerungskabel zu besorgen und damit GoPro Kameraset und z.B. ein iPhone USB Charger zu verbinden. Der Nachteil ist hier natürlich klar, ein langes Kabel bammelt umher und außerdem verbraucht die Kamera u.U. mehr Strom, als sie sie über das USB Kabel ziehen kann und ging in meinem Fall nach ziemlich genau fünf Stunden aus. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich durch die Länge des USB Kabels (5m) bereits die maximale Stromstärke meines Apple USB Ladegeräts (2,1A) derart stark senkte, dass es zum gleichzeitigen Betrieb und Ladevorgang der Hero 3 nicht mehr reichte.

Alternativ bleiben USB Batterie-Tanks, die selbst einen hoch-kapazitiven Akku beinhalten und so lange wie möglich das Kamera-Set  über ihren „Netzstrom“ betreiben, bevor der interne Akku einsetzt. Akkupacks gibt es mittlerweile mit Kapazitäten von bis zu 20.000mAh. Ich entschied mich auf Grund der vielen guten Bewertungen und der hohen maximalen Stromstärke von 3,5A für ein Gerät von Anker mit 14.000mAh. Leider kann man bei diesem nur anhand dreier kleiner LEDs erkennen wie voll er selbst noch geladen ist, das ist etwas ungenau. Mittlerweile hat Anker jedoch eine „second generation“ auf den Markt gebracht, die den verbliebenen Restladestand des Batterietanks in einem kleinen LCD Fenster anzeigt und gefühlt ein paar Gramm leichter ist (Anker 2nd gen Astro pro)

Kurz über den Daumen nachgerechnet würde sich daraus eine maximale Laufzeit von mindestens 15 Stunden ergeben (~1Std pro 1000mAh => 13.000mAh Anker+ 2*1100mAh GoPro Akku = 15.200mAh > 15Std. Laufzeit)…reicht mir. Jetzt muss noch die Speicherkarte die ganzen Bilder auch fressen.

Speicherplatzbedarf eines Timelapse-Projekts

Noch vorweg, in die Hero 3 gehört eine Class 10 Mikro SD Karte. Langsamere Karten werden von der Kamera gar nicht erst erkannt. Ist dies gelöst, dann bietet die Hero 3 vier Auswahlmöglichkeiten für die Größe ihrer aufgenommenen Bilder an:

Auflösung Speicher Field of View
12 Megapixel 4000×3000 ~4,5MB weit
7 Megapixel 3000×2250 ~2,5MB weit
7 Megapixel med 3000×2250 ~2,5MB nah
5 Megapixel med 2560×1920 ~2,0MB nah

Zunächst dachte ich, dass der Suffix „med“ eine stärkere JPEG-Komprimierung bedeuten würde, obwohl er tatsächlich nur die Brennweite der Linse verändert.

Für mich hat sich deshalb nur die 7Megapixel Auflösung angeboten, da ich die kleine Brennweite unbedingt beibehalten wollte, mir 12 Megapixel jedoch zu groß waren. Bei einem geschätzten Speicherverbrauch von ~2,5MB pro Bild (das variiert natürlich je nach aufgenommenem Inhalt) war es mir also möglich auf die 32GB Mikro-SD Karte etwa 12.000 Fotos zu brennen. Schießt  man alle 10 Sekunden ein Photo würde das für 33 Stunden reichen. Prima.

Anschließend braucht man die Einzelbilder „nur noch“ zu einem Video zusammenfügen, und dann dem Videoprofi-Praktikanten der Abteilung zu übergeben. Toll wenn man sowas hat 🙂

Software für die Erstellung eines Timelapse Videos

Irgendwo im Internet las ich, dass man ein Timelapse Video (abgesehen von den üblichen Verdächtigen wie Adobe Premiere und Co) auch prima mit Photoshop erstellen könne. „Dateien in Stapel laden“ sage ich da nur. Das mag vielleicht funktionieren, aber nach über 6 Stunden „Bedenkzeit“ beim Laden meiner ~2500 Bilder aus einer vierstündigen Testsequenz, brach ich entnervt ab und schaute mich nach etwas Besserem um. Nach einem kurzen Umweg über VirtualDub, welches ich dann doch nicht verwendete, weil ich kein AVI-Video erzeugen wollte, fand ich das kleine portable Freeware Tool Images ToVideo. Das Programm fragt einfach nach dem Quell- und Zielordner, Größe, Frames pro Sekunde, Bitrate, Zielformat usw. und rattert dann alle Bilder mit einem Affenzahn durch. Herrlich, genau was ich wollte und brauchte.

ImagesToVideo Screenshot

P.S. Auf ein Video verzichte ich hier bewusst. 1. Weil ich sonst einige identifizierbare Personen im Raum um Erlaubnis zur Veröffentlichung hätte fragen müssen und 2. weil man sonst ja sehen würde wie ich arbeite (oder eben nicht 😉 ).

Noch ein paar Tipps:

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